Sept. 1944
KZ-Lager im Gewann "Simmelbrunnen" errichtet, bestehend aus drei Wohnbaracken von ca. 10 auf 12 Metern Grösse, in denen jeweils 300 Häftlinge untergebracht waren.
02.09.1944
An diesem Datum wurde das Lager zum ersten mal in den Unterlagen des Hauptlagers Dachau erwähnt.
03.10.1944
Kam der zweite große Transport von Häftlingen aus dem KZ Dachau in das Aussenlager Aufkirch.
Ein 14-jähriges Mädchen hat den täglichen Vorbeimarsch der Häftlinge vom Lager zum Stollenbau erlebt und dies in ihrem Tagebuch festgehalten. Sie schrieb darüber:
"Ihr Ihr täglicher Weg zur Arbeit führte an unserem Haus vorbei (Aufkircher Strasse, Uhlandstrasse, Stein, Obere Bahnhofstrasse). Es wurde in zwei Schichten gearbeitet. Schichtwechsel war jeweils 6Uhr und 18 Uhr, die Häftlingskolonnen zogen also insgesamt viermal am Tag an uns vorbei. ... Der Winter 1944/45 war schneereich, und da es ja so gut wie keine Auto gab, war der steile Teil der Strasse eine ideale Rodelbahn. Aber kurz von 18 Uhr streuten wir Kinder auf Anweisung meiner Großmutter reichlich Asche auf die Strasse, damit die Häftlinge nicht hinfielen ..."
Es ist nicht mehr möglich, die genaue Zahl der Toten und die Todesumstände zu ermitteln.
Viele Leichen wurden mit der Fähre nach Konstanz zu Verbrennung im dortigen Krematorium überführt, wobei man über die Leichen in den großen Kisten Stroh legte um sie zu verbergen. Von 71 überführten Toten sind die Namen bekannt, weil das Standesamt zunächst noch Buch darüber führte.
Ab Februar 1945 wurden die Verbrennungen - vermutlich wegen Kohlemanges - eingestellt, die Toten wurden im Wald verscharrt.
Im Degenhardter Wäldchen wurden 97 tote KZ-Häftlinge verscharrt, für totgeschundene Häftlinge gab es nicht einmal einen Sarg. Nach dem Willen der SS sollte Gras darüber wachsen.
Komandant des KZ-Lagers in Überlingen war bis zur Befreiung Georg Grünberg. Bei der Entnazifizierung im Jahre 1950 wurde er in die Gruppe IV "Mitläufer" eingestuft.
Ein 14-jähriges Mädchen hat den täglichen Vorbeimarsch der Häftlinge vom Lager zum Stollenbau erlebt und dies in ihrem Tagebuch festgehalten. Sie schrieb darüber:
"Ihr Ihr täglicher Weg zur Arbeit führte an unserem Haus vorbei (Aufkircher Strasse, Uhlandstrasse, Stein, Obere Bahnhofstrasse). Es wurde in zwei Schichten gearbeitet. Schichtwechsel war jeweils 6Uhr und 18 Uhr, die Häftlingskolonnen zogen also insgesamt viermal am Tag an uns vorbei. ... Der Winter 1944/45 war schneereich, und da es ja so gut wie keine Auto gab, war der steile Teil der Strasse eine ideale Rodelbahn. Aber kurz von 18 Uhr streuten wir Kinder auf Anweisung meiner Großmutter reichlich Asche auf die Strasse, damit die Häftlinge nicht hinfielen ..."
Es ist nicht mehr möglich, die genaue Zahl der Toten und die Todesumstände zu ermitteln.
Viele Leichen wurden mit der Fähre nach Konstanz zu Verbrennung im dortigen Krematorium überführt, wobei man über die Leichen in den großen Kisten Stroh legte um sie zu verbergen. Von 71 überführten Toten sind die Namen bekannt, weil das Standesamt zunächst noch Buch darüber führte.
Ab Februar 1945 wurden die Verbrennungen - vermutlich wegen Kohlemanges - eingestellt, die Toten wurden im Wald verscharrt.
Im Degenhardter Wäldchen wurden 97 tote KZ-Häftlinge verscharrt, für totgeschundene Häftlinge gab es nicht einmal einen Sarg. Nach dem Willen der SS sollte Gras darüber wachsen.
Komandant des KZ-Lagers in Überlingen war bis zur Befreiung Georg Grünberg. Bei der Entnazifizierung im Jahre 1950 wurde er in die Gruppe IV "Mitläufer" eingestuft.
22.02.1945
Zwei Monate vor Kriegsende wurden durch einen Bombenangriff Teile der Bahnanlagen, sowie Stolleneingänge zerstört. 20 Menschen kamen dabei ums Leben. Häftlinge wurden im Schutze des Stollens verschont.
22.03.1945
Flüchteten die beiden KZ-Häftlinge Wassili Sklarenko und Adam Puntschart wohlwissend, dass ihr Auffinden den sicheren Tod bedeuten würde. Am 30.03.1945 überschritten sie zwischen Gottmadingen und Schaffhausen die Grenze zur Schweiz.
20./21.04.1945
Die Häftlinge wurden mit der Bahn Richtung Dachau transportiert. Unmittelbar nach dem Räumen wurde das KZ durch die Überlinger Feuerwehr wegen angeblicher "Seuchengefahr" angezündet.
08.04.1946
Feierliche Bestattung der Opfer des Nationalsozialismus. Überführung der Särge von Degenhardt nach Überlingen (Landungsplatz).
09.04.1946
Überführung der Opfer auf den Deportierten-Friedhof in Birnau
27.08.-17.09.1983
Durch Vermittlung der VVN-BdA wurde ein "Workcamp" durch die Organisation "Service Civil International" durchgeführt. Der Zuständige Gemeinderatsausschuss ("Für Kultur- und Heimatpflege") lehnte das damalgie Angebot zur Zusammenarbeit mit dem Workcamp ab.
23./24.10.1992
nachts wurde der KZ-Friedhof bei der Birnau durch Neonazis zersört. Sämtliche 46 Grabkreuze wurden zerschlagen.
Weitere Informationen sind in der Schrift "Der Stollen", Hg. Oswald Burger Überlingen, enthalten.
© 2005 Fritz Besnecker †(Singen)